Vor dem Imbiss am I. Lift

Komme von dort!

Es kommt einer Flucht gleich! Jamie drängt sich energisch in die Menge, schiebt hier und da mit ihren Ellenbogen andere Wesen auf die Seite, um so mehr die anderen sie verdecken würden um so besser.
Ihr erster Impuls ist die Station so schnell es nur geht zu verlassen.
Ausgerechnet ER muss hier auftauchen! Was macht dieses Söhnchen den hier? War ihm langweilig geworden auf der Erde das Leben anderer schwer zu machen, oder ist er etwa sogar wegen ihr hier?!

Nun schalte mal einen Gang runter Jamie … das alles ist Jahre her ….

Vielleicht hat er sich ja gar nicht erkannt? Wie auch … Der verwöhnte Bengel würde sich kaum die Hände schmutzig machen und sich selber um so etwas kümmern.
Jamie bleibt stehen und atmet tief durch. Sie ist am Lift I. angekommen und es würde nun sicher nicht mal lange dauern, bis Spikey auftauchen würde.
Auf keinen Fall konnte sie mit ihm auf dieser Ebene bleiben. Vielleicht konnte er ihr ja sein Schiff zeigen, so könnte sie sich damit vertraut machen, was er verbessern wollte. Ja! Das war eine gute Idee.
Von der Station kam sie eh nicht so schnell weg. Zu erst musste sie Geld verdienen. Vielleicht sollte sie sich die Haare färben? Aber käme das nicht einem Schuldeingeständnis gleich?

Nein, ruhig bleiben, lächeln und diesem Rubonn so gut es geht aus dem Weg gehen. Sollte nicht all zu schwer sein. Den wie hat er es so schön formuliert … es gibt hier keine Etablissements die ihn zufrieden stellen würden.
Was für ein arroganter Gockel!
Und wie er versucht hatte, sie mit seinem Namen zu beeindrucken … einfach nur armselig!

Mit diesen und ähnlichen Gedanken lenkt sich Jamie weiter ab um sich zu beruhigen. Dabei hält sie die Augen nach Spikey offen um den Piloten nicht zu verpassen während sie am Lift auf ihn wartet.

Der Lift öffnete sich und heraus trat... Asimov.
Ein grinsen breit wie sein Gesicht auf der Backe und mit einer schicken, selbstgefertigten Schweißerbrille, tiefgrüne Gläser, auf den Augen. Die trug er auch wenn er nicht schweißte, wenn er so richtig zufrieden war.

Überrascht war er allerdings doch, als er Jamie im Gang sah sobald er den Lift verließ. Eigentlich war er auf dem Weg zur Bar gewesen um pompös allen einen auszugeben, heute konnte er sich fast alles leisten.

"Oh, hi.", meinte er überrascht, aber das Grinsen verging ihm dabei nicht, "So sieht man sich wieder, KittyCat." Dabei spielte er auf ihren NetX usernamen an, den Kanna bei Jamies Spikingversuch ausgegraben hatte.

... Was für ein Unterschied!
Das ist der erste Gedanke der ihr durch den Kopf geht, als Dr. Dr. vor ihr steht und sie wie ein Honigkuchenpferd angrinst..
Unwillkürlich lässt sich Jamie von seinem grinsen anstecken und gespielt rollt sie mir den Augen als er sie mit ihren Nick anspricht.

“Ich war jung und brauchte das Geld, zählt hier ja wohl nicht als Ausrede, oder?“

Fragt sie grinsend und versucht mit der Schweißerbrille zurecht zu kommen. Es war gar nicht so leicht jemanden mit so einer Brille in die Augen zu sehen.

Zum glück nahm Asimov die jetzt ab und stopfte sie in seine Kitteltasche.

"Ich bin generell nicht an Origin-stories interessiert, Leute sind wie sie sind, wenn man die Zutaten alle kennt werden die zu langweilig. Aber dank deiner kleinen Spikenummer habe ich ein paar interessante Dinge über dich rausgefunden. Tatsächlich wollte ich dich in der nächsten Zeit nocheinmal antexten. Ich hätte einen Job für dich, wenn du interessiert bist. Etwas großes."

“... und dennoch hast du versucht ein paar mehr Zutaten zu finden!“

Lacht sie auf und nickt dann etwas ernster.

“Interessiert bin ich immer, aber es kommt ganz darauf an was es ist. Ich stehe hier herum weil ich auf einen Piloten warte der ebenfalls einen Job für mich hat. Und Dr. Ferdinand hat da auch so etwas angedeutet. Also entweder du musst dich hinten anstellen, oder aber das was du hast ist wirklich so groß wie du behauptest?“

Vielleicht würde er ja mit mehr Infos herausrücken. Im Geiste versucht Jamie zu sortieren welcher Job am sichersten war und am besten bezahlt war. Sie musste dringend so schnell es ging wieder von der Station runter. Rubonn konnte ihr wirklich ärger machen, wenn er ein gutes Gedächtnis hatte!

"Naja, ich habe alles was ich zum Leben brauche durch mein beliebtestes Patant, aber mein Projekt ist zu groß dafür, deswegen habe ich über die Jahre Patente erstellt und verkauft um die Bauteile zusammen zu bekommen. Heute habe ich eine besonders große Vertragsreihe abgeschlossen, einen davon sogar mit dem Stationscommander und damit habe ich das nötige Budget für eine Kritische Komponente: Einen Mark-7 Mainframe. Das neuste Modell, leistungsstark genug um eine ganze Kolonie zu verwalten, aber relativ platzsparend. Und ich werde ein sehr... ungewöhnliches Operating System benötigen, dazu ein recht ungewöhnliches Navigationssystem.
Ich werde nichts beschönigen: das ist ein Langzeitauftrag, ich würde dich also vertraglich fest anstellen.", erklärte er.

Spätestens bei den worten 'Mark-7' wusste er, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte. Die Teile waren Biester, ein solches ding war leistungsstark genug um sämtliche Kommunikation der Westlichen Erdhemisphäre zu überwachen und in echtzeit zu analysieren. Angeblich hatte das Konglomerat vier von denen und sie waren alle sündhaft. teuer.

Jamie schnappt bei den Mark-7 Mainframe nach Luft. Das ganze klang wirklich nach etwas sehr großen und nachdem was sie alles schon über seine Patente und seine Laufbahn wusste, war das hier kein irrer Aufschneider vor ihr.

“Verdammt!!“

Rutscht es hier heraus … Langzeitauftrag, genau das was sie nicht gebrauchen konnte … aber der gesamte Auftrag ließen ihre Finger kribbeln. Tief holt Jamie Luft.

“Verrätst du mir, wie viel Konkurrenz ich habe, damit ich weiß wie schnell ich mich entscheiden muss? Den eigentlich wollte ich nicht so lange hier bleiben …. Die Station ist nur eine Art … ähm zwischen Haltestelle.“

Um nicht zu sehr den Eindruck der Desinteresse zu hinterlassen, fügt sie noch schnell hinzu.

“Also ich weiß noch nicht wo es dann hingeht … ich habe keine weiteren Aufträge und so. Es ist nur so ein Gedanke das ich hier nicht alt werde.“

Hoffentlich war das genug an Info um Dr. Dr. zu zeigen das sie in einen Zwiespalt ist …

Asimov lachte. "Du willst weiter aber weißt nicht wohin? Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde du könntest Teil der größten Menschlichen Expedition seit der erkundung des Weltalls werden, wenn wir mit dem Computersystem fertig sind?"

Ah ja, histrionisch bis zum geht nicht mehr, aber so melodramatisch er gerne war, gab es hier nichts zu übertreiben, so sah er das zumindest. Hier würde Größenwahn zur Realität werden!

Nervös streicht sich Jamie mit beiden Händen durch ihr Haar. Die kurzen Haare sind ja von sich aus schon ein wenig chaotisch, aber durch diese Geste, standen sie nun so wirr ab, wie sicher in dem Moment auch ihre Gedanken sind!

“An was bist du dran?

Fragt sie nun direkt … auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass er das so einfach Preisgeben würde.

“Wow, gleich so heiß … Gut, ich unterschreibe dir den Wisch. Aber unter ein paar Bedienungen. Zu nächst muss ich nun aber erst noch mal Spikey vertrösten.“

Während sie auf eine Antwort von Asimov wartet, nimmt sie ihr Pad und tippt dem Piloten eine kurze Nachricht. Sicher würde das der letzte Kontakt sein, den sie mit ihm haben würde. Sie hatte ihn nun zwei mal versetzt … aber das was ihr hier geboten wurde, war einfach zu groß … Größer noch als der Ärger der ihr das Söhnchen noch machen konnte. Und das beste war, wenn das wirklich klappte dann würde sie für immer ihre Sorgen los sein!

Asimov lachte: "Was die erste Bedingung angeht: Ja, alles was wir tuen ist legal und es werden keine Menschen oder Tiere zu schaden kommen. Naja, soweit das in unserer Macht steht meine ich. Aber bevor du Bedingungen für das Geheimnisabkommen aufstellst: Sei dir bewusst, dass du gleich die Show des Jahrhunderts sehen wirst, kostenlos."

Nachdem sie getippt hat, packt sie das Pad wieder in ihre Tasche und lächelt Asimov an.

“Das ist keine Bedingung, davon gehe ich einfach aus. Aber ich lasse überraschen was für eine Show du mir nun bieten willst.“

Kurz hält sie inne und lacht dann auf während sie eine Handbewegung macht, dass sie ihm folgen würde.

“Dann komme ich ja schneller deiner Einladung nach, als ich eigentlich wollte!“

"Ich fürchte wir gehen nicht in meine Suite, Kanna's interface wirst du also ein andermal zu sehen bekommen. Wir gehen jetzt zum Hangardeck. Ich habe meinen eigenen Hangar in ein Labor konvertiert. Alles mit selbstentwickelten Sicherheitssystemen.", meinte er und grinste so breit wie eh und jeh. "Es ist gerade etwas unordentlich wegen der Produktion meines neusten Patents, aber so ist nunmal das Leben. Unordentlich."

Er führte Jamie über den Lift rauf zum Dock, zum Privathangar DeltaOmega7.

Hier geht es weiter.

Komme von dort!

Kaum das sich die Tür hinter ihr schließt, holt Jamie ihr Pad hervor und stellt im ersten Moment erleichtert fest, dass die Nachricht nicht von Mom ist!
Spikey hatte ihr geschrieben und das was er geschrieben hat, klang mehr als eindeutig.

“Scheiße, scheiße, scheiße!!“

Sie brauchte diesen Job! Jamie beginnt zu rennen, vielleicht würde sie den Piloten ja noch auf der 2. Ebene finden. Der I. Lift war gnädig zu ihr und fast im nächsten Augenblick da, nachdem sie ihn gerufen hat.  Die Fahrt nach unten kam ihr dann aber wie eine Ewigkeit vor!

Gehe dort hin!